Milchproduktion

Die „Inneneinrichtung“ macht’s
 
Das landwirtschaftliche Betriebssystem ist der Hauptfaktor, der das Wohl der Milchkühe in hohem Maße bestimmt. Entscheidend für das Wohlbefinden der Kühe und damit auch für die Tiergesundheit sind die Gestaltung des Laufstalls, insbesondere der Liegeflächen, des Stallklimas und des Herdenmanagements.
Unsere Kühe werden, je nach Laktationsstadium, zum Einem  in einem Fress-Liege-Boxenlaufstall (Hochleister, Altmelker und Frischmelker) und zum Anderen im Tiefstreustall oder auf betriebsnahen Weiden (Trockensteher) gehalten.
In den Laufställen können sich unsere Kühe frei bewegen. Die Stallfläche ist in vier Funktionsbereiche aufgeteilt: Fressen, Liegen, Laufen und Melken.
 
Im Liegebereich gibt es mit Bügeln abgetrennte Boxen, die mit einem Stroh-Kalkgemisch eingestreut sind. Diese werden ca. alle 6 Wochen neu übergestreut.
Die regelmäßige Pflege der Liegeboxen ermöglicht den Kühen ein ungestörtes Ausruhen und Wiederkäuen. 


 
Im Laufbereich können sich die Kühe frei und ungehindert bewegen. Dazu wurde 2011 ein plan befestigter rutschfester Boden aus Gummimatten eingebracht, der regelmäßig mit einem Schleppschieber trocken und sauber gehalten wird.


Der Fressbereich befindet sich in der Mitte der beiden Laufställe.  Jeder Kuh steht ein einzelner Platz zur Verfügung, an dem sie ungestört fressen kann. 


 
Der Melkstand ist so angelegt, dass er sich zentral zwischen den beiden Laufställen befindet, um die Wege für die Melker und die Kühe so kurz wie möglich zu halten.
Gemolken wird 2 x täglich (früh um 7 Uhr und abends um 17 Uhr) in einem  2x 10 Fischgrätenmelkstand (FGM) mit automatischer Tiererkennung und Milchmengenmessung. Die täglich gewonnenen Daten werden automatisch in ein Herdenmanagementprogramm übertragen und analysiert. 


 
Zum weiteren  Wohlbefinden  sind Bürsten in jedem  Laufstall so angebracht, dass sich die Tiere selber Rücken und Flanken bürsten können.
2010 wurden in die Stallungen Lüfter eingebaut, um das Stallklima immer optimal gestalten zu können. Denn  frische Luft wirkt sich nicht  nur positiv auf die Gesundheit, sondern auch auf die Fruchtbarkeit der Tiere aus.

„Traumhaus“

Die optimale Haltungsform für Rinder ist selbstverständlich die Weidehaltung. Jedoch verfügt nicht jeder landwirtschaftliche Betrieb über geeignete und betriebsnahe Weideflächen. Die Fütterung der Hochleistungskühe, das Melken, der Auf- und Abtrieb zu den Ställen stellen häufig große Probleme dar. Da unserem Betrieb geeignete Flächen zur Verfügung stehen, haben wir für uns festgelegt, als Kompromiss zur ganzjährigen Stallhaltung, die Trockensteher im Zeitraum von April bis Oktober auf der Weide zu halten. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf das Wohlbefinden und die Tiergesundheit aus, sondern bringt für uns auch noch eine Zeit- und Arbeitsersparnis ein.


Zur Aufrechterhaltung der  Gesundheit der Tiere wird der Bestand jedes Jahr auf BHV-1 (Bovines Herpesvirus Typ 1) und BVD (Bovinen Virusdiarrhoe-Virus) untersucht, indem durch den Tierarzt von jedem Tier Blutproben entnommen und untersucht werden. Zudem werden regelmäßig Behandlungen gegen Endo- und Ektoparasiten vorgenommen. Seit dem 01.01.2011 müssen alle Kälber mittels einer Gewebeprobe, die mit Hilfe einer Ohrstanze, die sich in der Ohrmarke befindet oder durch eine Blutuntersuchung  auf BVD untersucht werden.

Seit mehreren Jahren gilt  unser Bestand als BHV-1 und BVD-frei.

Des Weiteren  unterzieht sich  der gesamte Milchkuhbestand  alle 3 Monate einer Klauenbehandlung,  um übermäßiges Klauenwachstum und andere  Klauenerkrankungen zu verhindern.


Um die Kühe bedarfs- und leistungsgerecht zu füttern, haben wir sie in Leistungsgruppen unterteilt. Die Fütterung der Hochleistungsgruppe erfolgt zweimal täglich über eine Bandeinzugsfütterung, die sich zentral im Fress-Liege-Laufstall befindet. Die Altmelker und Frischen werden einmal am Tag gefüttert. Gefüttert wird eine TMR (Totale Misch Ration). Die Vorteile einer TMR sind:

  • Einsatz von Nasskomponenten und Problemfuttermitteln ohne Auswirkungen auf die Futteraufnahme
  • Verminderung der Pansenübersäuerung
  •  Steigerung der Futteraufnahme

 
Dem Bedarf und der Leistung entsprechend werden die Futterrationen berechnet und daraus ein Futterplan erstellt. Der Fütterer stellt dann mit Hilfe des Futtermischwagens die Ration zusammen. Wichtig ist dabei, dass:
 

  •  nur einwandfreie Futtermittel verwendet werden
  •  das Futter immer frisch und nie warm ist
  •  das Futter nicht vermust, aber auch nicht zu lang ist
  •  sich genau an den Fütterungsplan gehalten wird

 

Verwendet werden hauptsächlich wirtschaftseigene Futtermittel wie Maissilage,  Anwelksilage, Getreide (Gerste, Triticale)und Heu. Aber auch zugekaufte Futtermittel, wie Raps- und Sojaextraktionsschrot, sowie Milchleistungsfutter werden verfüttert.

 

Die ermolkene Milch wird über ein Rohrleitungssystem in einen Milchtank mit einem Fassungsvermögen von 8.000 l geleitet, dort auf 4-5 °C runtergekühlt und bis zur Abholung gelagert. Die Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG holt die Milch zur weiteren Verarbeitung zu Trinkmilch und anderen Milchprodukten ab.
Deren Philosophie lautet: „Verbraucherorientierung, hoher Qualitätsanspruch sowie die Lust auf Innovationen sind die Grundlagen unseres Erfolges.“ (Theo Müller)
Sie ist als Marktführer bei vielen Molkereiprodukten und mit Ihrer langjährigen Erfahrung in der Milchproduktion für uns ein zuverlässiger und solider Partner geworden.